Vogelgrippe - wichtige
Informationen zur Vogelgrippe!
(Geflügelpest, Aviäre Influenza A/H5(N1), Avian Flu, Highly
Pathogenic Avian Influenza HPAI)
Stand: 16. Februar 2006
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Copyright © 1995-2006 deutsches auswärtiges Amt
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beachten Sie in jedem Fall den untenstehenden Haftungsausschluss.
Zusammenfassung
Die Vogelgrippe ist eine Viruskrankheit, die Wildvögel, Ziervögel
und Geflügel in Tierhaltung, hier vor allem Hühner und Puten,
befällt. Seit Ende 2003 breitet sich die Vogelgrippe ursprünglich
ausgehen von Asien zunehmend aus. Mittlerweile wurde der Virus H5N1
auch in zahlreichen europäischen Ländern (darunter Deutschland)
sowie in Afrika (Nigeria) nachgewiesen werden. Mit einer weiteren
Verbreitung der Seuche ist zu rechnen. Die Übertragung vom Tier auf
den Menschen kam bisher fast ausschließlich bei engem Kontakt zu
infizierten Tieren vor. Seit Ende 2003 sind gesicherte und gemeldete
menschliche Vogelgrippefälle in Thailand, Vietnam, Kambodscha,
Indonesien, China, der Türkei und im Irak aufgetreten, auch andere
Länder könnten schon betroffen sein (z.T. unzureichende Überwchung,
Diagnostik etc.)
- Reisen in betroffene Länder werden
zum gegenwärtigen Zeitpunkt als unbedenklich angesehen.
- Der Kontakt mit lebendem oder
totem Geflügel sollte jedoch vermieden werden.
- Kein Besuch von Vogel- oder
Geflügelmärkten.
- Das Mitbringen von Vogelprodukten
(einschließlich Federn) aus betroffenen Ländern in die EU ist
verboten.
- Der Verzehr von Geflügelfleisch
oder Eiern ist nach derzeitigem Wissensstand unbedenklich, wenn
diese gut gekocht sind.
- Verzicht auf Halten von Ziervögeln
bei Aufenthalt in den betroffenen Regionen.
- Ein gegen Vogelgrippe wirksamer
Impfstoff für Menschen steht gegenwärtig nicht zur Verfügung.
Woher stammt der Erreger der
Vogelgrippe?
Die Vogelgrippe ist eine seit über 100 Jahren bekannte Erkrankung
bei Vögeln, die weltweit verbreitet ist. Sie wird vom
Influenza-A-Virus verursacht, das in 16 Unterarten (sog.
H-Subtypen) vorkommt. Alle sechzehn Subtypen können Vögel
infizieren, wobei die auch als "Geflügelpest" bekannten schweren
Ausbrüche durch die mit H5 und H7 bezeichneten Subtypen verursacht
werden. Die Viren kommen in Zugvögeln, insbesondere Enten, häufig
vor, die davon aber nicht oder nur geringfügig erkranken. Geflügel
wie Hühner und Puten hingegen erweisen sich als sehr anfällig für
die Erkrankung.
Können auch andere Tierarten und
der Mensch sich anstecken?
Auch bestimmte Säugetiere, z.B. Schweine, Pferde, Wild- und
Hauskatzen und der Mensch können sich mit diesen Influenza-Viren
infizieren und daran erkranken.
Die beim Menschen auftretende, saisonale Influenza wird durch die
Viren Influenza A, Subtypen H1, H2 und H3 verursacht, außerdem durch
den Influenzatyp B.
Wie kommt es zur Übertragung der
Vogelgrippe?
Seit 1997 ist bekannt, dass bei intensivem Kontakt mit erkrankten
Tieren Vogelgrippeviren auch auf den Menschen übertragbar sind. Das
Virus findet sich in Sekreten der Atemwege der Vögel. Es ist aber
vor allem im Kot infizierten Geflügels konzentriert. Die Übertragung
auf den Menschen findet vermutlich hauptsächlich durch Inhalation
virushaltiger Staubteilchen bzw. durch Tierkontakt bei mangelnder
Händehygiene statt. In wenigen Fällen wird die Übertragung durch den
Genuss roher Geflügelgerichte erklärt. Vereinzelt wird eine
Übertragung vom Kranken auf andere Personen durch engen Kontakt
vermutet. In Einzelfällen (z.B. in Indonesien) konnte der
Ansteckungsweg nicht geklärt werden.
Wo tritt die Geflügelpest
hauptsächlich auf?
Seit Ende 2003 breitet sich eine Vogelgrippe-Epidemie des Subtyps
H5N1 zunächst in Asien aus, die zu einem Massensterben in
Geflügelfarmen führte und in dieser Region derzeit vorwiegend China,
Indonesien, Thailand und Vietnam betrifft. In den letzten Monaten
sind bedeutendere Ausbrüche bei Geflügel auch in zahlreichen anderen
Ländern auf verschiedenen Kontinenten aufgetreten. Gerade im
europäischen Bereich wurde die Vogelgrippe mehrfach bei verendeten
Wildvögeln (keine Zugvögel) nachgewiesen. Mit einer weiteren
Verbreitung vorrangig in Nachbarländer ist zu rechnen. Die
Überwachungs- und Eindämmungsmaßnahmen sind intensiviert worden.
Gibt es noch andere Regionen mit
Geflügelpest?
Bei den in den vergangenen Jahren aus den USA, Kanada, Pakistan,
Japan, Taiwan, Südafrika, Niederlanden, Belgien und anderen Regionen
gemeldeten Ausbrüchen handelte es sich um andere Subtypen. Wildvögel
spielen offensichtlich bei der Verbreitung eine wichtige Rolle,
entsprechende Überwachungs- und Vorsichtsmaßnahmen (Stallpflicht)
wurden ergriffen. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der gegenwärtigen
H5N1 Geflügelepidemie (insbesondere Massenschlachtungen von Geflügel
und Impfungen) zeigten bisher in mehreren Ländern nur einen
begrenzten Erfolg. Besonders wichtig sind alle Anstrengungen zur
frühzeitigen Eindämmung, um zu verhindern, dass der Virus im
Geflügel heimisch wird.
Seit wann sind Erkrankungen beim
Menschen bekannt?
In Hongkong wurden 1997 erstmalig 18 Infektionen des Subtyps H5N1
bei Tierhaltern nachgewiesen, von denen 6 verstarben. Bei einer
anderen Unterart von Vogelgrippe (H7N7) kam es 2003 in den
Niederlanden zu einem Ausbruch mit 83 Erkrankungen beim Menschen und
einem tödlichen Verlauf. Auch hier fand die Übertragung durch
direkten Tierkontakt statt. Bei beiden Ausbrüchen war es in
Ausnahmefällen auch zu einer Übertragung von Kranken auf andere
Personen gekommen, bei der sich der weitere Krankheitsverlauf jedoch
mild gestaltete. Ebenso 2003 kam es in China zu zwei Erkrankungen
mit dem Subtyp H5N1 und einem Todesfall ohne Auftreten einer
Geflügelpest.
Wie verläuft die Vogelgrippe
(Subtyp H5N1) beim Menschen?
Die Erkrankung beginnt etwa zwei bis fünf Tage nach der Ansteckung
und verläuft ähnlich einer schweren Grippe mit hohem Fieber, Kopf-
und Halsschmerzen, Husten, Gliederbeschwerden und Lungenentzündung.
Etwa die Hälfte der Kranken leiden unter Durchfall, Übelkeit und
Bauchschmerzen können hinzukommen. Als Komplikation tritt häufig ein
Lungenversagen auf. Die Hälfte der Erkrankten in Asien starben
bisher, in der Türkei liegt die Sterblichkeitsrate deutlich
niedriger. Hierfür werden verschiedene Gründe diskutiert (frühere
Erkennung ?, intensivere Behandlung ?).
Wie wird die Diagnose
"Vogelgrippe" gestellt?
Der Arzt erhebt den Verdacht auf eine mögliche "Vogelgrippe" auf
Grund der Beschwerden (Fieber? Husten? Atemnot?) des Kranken,
Angaben über Reise oder Aufenthalt in einer Region mit Vogelgrippe,
eventuellem Kontakt zu Vögeln oder Geflügel (siehe
Falldefinition des Robert-Koch-Instituts) und des Ergebnisses
der körperlichen Untersuchung. Erhärtet wird die Verdachtsdiagnose
durch Influenzaschnelltests, mit denen Virusbestandteile im Speichel
des Kranken nachgewiesen werden können. Bewiesen wird die
Grippeinfektion durch spezielle Untersuchungen (so genannte
Polymerasekettenreaktion PCR mit vorgeschalteter Reaktion), die in
dafür ausgerüsteten Labors durchgeführt werden
Gibt es eine Möglichkeit zur
medikamentösen Behandlung der Vogelgrippe?
Von den gegen Influenzaviren wirkenden Medikamenten sind nach
bisherigen Untersuchungen nur die so genannten 'Neuraminidaseinhibitoren'
Oseltamivir und Zanamivir gegen das aktuelle Vogelgrippevirus H5N1
wirksam. Diese Erkenntnisse beruhen auf In-Vitro-Studien und
Tierversuchen und der Anwendung bei einem bisher kleinen
Personenkreis. Umfangreichere klinische Erfahrungen bei H5N1
Vogelgrippe-Kranken liegen noch nicht vor. Experten gehen von einer
Wirksamkeit der Neuraminidasehemmer bei neuen pandemischen
Influenzaviren aus, die aus dem Vogelgrippevirus hervorgehen
könnten.
In welchen Regionen kommen
gegenwärtig Vogelgrippe-Erkrankungen beim Menschen vor?
Seit Ende 2003 führte die H5N1 Geflügelepidemie in Asien in Vietnam,
Thailand, Kambodscha, Indonesien, China und zuletzt der Türkei sowie
im Irak zu Erkrankungen beim Menschen. Ein baldiges Auftreten
weiterer Krankheitsfälle in besonders von der Tierseuche
heimgesuchten Ländern und in deren Nachbarländern ist
wahrscheinlich. Eine Karte mit der Verbreitung und Angaben über die
Zahl der Erkrankten finden Sie auf der
Website der Europäischen Kommission. Fast alle Infizierten
hatten Kontakt zu erkrankten Tieren. In Einzelfällen wurde eine
Mensch-zu-Mensch Übertragung vermutet, bisher aber nicht sicher
bewiesen.
Stellt die Vogelgrippe eine Gefahr
für die Menschheit dar?
Influenzaviren verändern sich stetig (so genannter 'Antigendrift')
und bedingen dadurch eine ständig notwendige (jährliche) Anpassung
der Impfstoffe gegen die saisonale Influenza. Es besteht zudem die
Möglichkeit, dass eine gleichzeitige Infektion mit Vogel- und
menschlichen Influenza A Viren im Menschen oder im Schwein zu einer
Mischung (so genanntes 'Reassortment') und drastischen Veränderung
des Erbmaterials der Viren (so genannter 'Antigenshift') führt.
Dieser Vorgang könnte zur Folge haben, dass die Körperabwehr des
Menschen nicht auf den neuen Erreger vorbereitet ist und es
wesentlich häufiger zu schweren Erkrankungen mit hoher Sterblichkeit
kommt, wie es im vergangenen Jahrhundert wiederholt der Fall war.
Ist das Virus auch leichter von Mensch zu Mensch übertragbar,
besteht die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung und damit einer so
genannten Pandemie.
Gibt es Beispiele aus der
Vergangenheit für solch eine Bedrohung?
Im vergangenen Jahrhundert kam es 1918, 1957 und 1968 zu
Influenza–Pandemien, die zu vielen Millionen Todesopfern führte.
Experten befürchten, dass Ähnliches auch in naher Zukunft wieder
geschehen könnte. Um Vorsorge gegen solch einen Fall, soweit
möglich, zu treffen, hat der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts
für seine Mitarbeiter und für im Ausland lebende Deutsche den
Influenza-Pandemieplan Ausland (pdf, 470 kb) entwickelt.
Besteht für Reisende in Länder mit
Vogelgrippe ein Risiko?
Eine Gefährdung von Reisenden in die betroffenen Länder besteht
unter Berücksichtigung der unten genannten Empfehlungen gegenwärtig
nicht.
Wie kann ich gegen Vogelgrippe bei
Reisen in betroffene Länder oder längerem Aufenthalt vorbeugen?
Die wichtigste Vorbeugemaßnahme besteht im Meiden von lebendem oder
totem Geflügel, d.h. Verzicht auf Besuch von Vogel- oder
Geflügelmärkten. Das Virus wird durch Erhitzen bei 70°C abgetötet.
Diese Temperatur muss beim Kochen oder Braten im Innern des
Fleisches oder des Eies erreicht werden. Nach heutigem Wissensstand
ist der Verzehr von so zubereiteten Geflügelgerichten und Eiern
unbedenklich. Die Möglichkeit einer Übertragung durch rohe Geflügel-
oder Eierspeisen wird vermutet. Sofern nicht gänzlich auf
Geflügelgerichte verzichtet wird, sind bei der Zubereitung bestimmte
Hygienemaßnahmen zu beachten. Generell wird bei Aufenthalt in
Ländern mit Vogelgrippe als Vorsichtsmaßnahme eine gründliche
Händehygiene mit Wasser und Seife oder auch alkoholischen
Händedesinfektionslösungen empfohlen.
Detaillierte Angaben und Links zur Vorbeugung von Vogelgrippe und
zum Verhalten im Falle eines Ausbruchs mit pandemischen Viren finden
Sie im
Pandemieplan Ausland des Auswärtigen Amts (pdf, 470 kb).
Eine Mitnahme der Medikamente Oseltamivir (Tamiflu ®) oder Zanamivir
(Relenza ®) wird für den normalen Reisenden gegenwärtig nicht
empfohlen. Bei längerem, beruflichem Aufenthalt ist die Lektüre des
Pandemieplans Ausland des Auswärtigen Amts (pdf, 470 kb) zu
empfehlen.
Kann man sich durch Impfung vor
der Vogelgrippe schützen?
Die erhältlichen Influenzaimpfstoffe zur Vorbeugung der menschlichen
Grippe schützen nicht vor aviärer Influenza bzw. vor einem neuen
Pandemie Virus.
Die Influenzaimpfung ist jedoch zu empfehlen, insbesondere bei
Aufenthalt in Regionen mit Vorkommen von Vogelgrippe,
- um eine herkömmliche Influenza als
Ursache von Fieber und Anlass zu unnötiger Sorge weitgehend zu
verhindern
- um eine Grippeerkrankung zu
vermeiden, die bei Aufenthalt z.B. in Asien oder bei Rückkehr nach
Europa fälschlich für eine Vogelgrippe gehalten und zu
seuchenhygienischen Maßnahmen (u.a. Absonderung) führen könnte.
- um eine gleichzeitige Infektion
mit menschlichen und tierischen Influenza-Viren und dadurch die
mögliche Entwicklung eines neuen, potentiell pandemischen Virus zu
verhindern.
An einem neuen, auch gegen
Vogelgrippe wirksamen Impfstoff für den Menschen wird intensiv
gearbeitet.
Was muss ich bei fieberhafter,
"grippeähnlicher" Erkrankung nach Rückkehr aus einem Land mit
Vogelgrippe tun?
Bisher kam es fast ausschließlich durch engen Kontakt zu Geflügel zu
Vogelgrippe – Erkrankungen. Wenn oben empfohlene Vorsichtmaßnahmen
beachtet wurden, ist eine aviäre Influenza praktisch ausgeschlossen.
Andere Ursachen einer Erkrankung mit Grippeähnlichem Beginn sind
daher wahrscheinlich, z.B. eine saisonale Grippe,
Denguefieber,
Malaria etc. Bevor man sich zu große Sorgen über eine
Vogelgrippe macht, sollte man telefonisch einen tropen- oder
reisemedizinisch erfahrenen Arzt konsultieren mit Angaben über die
Reiseroute, eventuellem Kontakt zu Vögeln oder Geflügel, Zeit seit
der Rückkehr und den Beschwerden (Fieber? Husten? Atemnot?), wie sie
in der
Falldefinition festgelegt sind. Der Arzt wird dann das weitere
Vorgehen bestimmen.
Weitere Informationen sind auf
folgenden Web-Seiten erhältlich:
Robert-Koch-Institut:
www.rki.de
Weltgesundheitsorganisation:
www.who.int
Center for Disease Control:
www.cdc.gov
Der Verfasser,
das
auswärtige Amt,
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Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.
Weitere ausführlich Informationen zur Vogelgrippe H5N1:
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Diese Angaben sind
- zur Information medizinisch
Vorgebildeter gedacht und ersetzen nicht die Konsultation
eines Arztes
- auf längere Aufenthalte und
auf die jeweiligen Hauptstädte zugeschnitten; für kürzere
Reisen und Reisen in andere Gebiete des Landes können
Abweichungen gelten
- nicht unabhängig von
individuellen Verhältnissen des Reisenden zu nutzen;
vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt
ist unerlässlich
- trotz größtmöglicher
Bemühungen nicht unbedingt umfassend, genau und aktuell
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